top of page

Fersenaufsatz VS. Vorfußaufsatz

*im Gehen


Was ist besser? Fersenaufsatz oder Vorfußaufsatz?


Es gibt leider keine einfache Antwort darauf....


Du solltest Dir für die Antwort 3 Fragen stellen:

  1. Auf welchem Untergrund gehst Du gerade?

  2. Wie schaut die Biomechanik dahinter aus?

  3. Warum möchtest Du etwas bewusst verändern?


1. Auf welchem Untergrund gehst Du gerade?

Das ist, meiner Meinung nach, eine sehr wichtige Frage. Denn je nach Untergrund macht ein anderer Fußaufsatz mehr Sinn. Im Endeffekt wollen wir doch alle so viel Energie wie möglich einsparen, also so effizient wie möglich sein.

Wechsle gerne am Anfang öfter mal zwischen Fersenaufsatz & Vorfußaufsatz, um für Dich herauszufinden, welche die einfachste, effizienteste Variante für Dich ist.


- Auf weichem Untergrund...

macht meiner Meinung nach der Vorfußaufsatz mehr Sinn, denn wenn Du zuerst

mit der Ferse auftrittst, sinkst Du relativ weit ein, die Schritte fühlen sich für mich

dann immer sehr schwerfällig an. Wenn Du jedoch zuerst mit dem Vorfuß aufsetzt,

hast Du mehr Fläche, dementsprechend sinkst Du auch nicht so tief ein, für mich

wird das Gehen dadurch leichter.


- Auf hartem Untergrund...

macht meiner Meinung nach der Fersenaufsatz mehr Sinn, da ich mich über die Ferse einfach und effizient darüber Hebeln kann. Mehr dazu in Punkt 2.


- Auf unangenehmen Untergrund...

z.B. Kieselsteine

macht meiner Meinung nach der Vorfußaufsatz mehr Sinn. Das ist aber natürlich stark davon abhängig, wie unangenehm der Untergrund ist. Wenn ich zuerst mit dem Vorfuß lande, dann kann ich den Untergrund quasi schonmal abtasten, bevor ich mein gesamtes Körpergewicht auf meinen Fuß stelle. Ist der Untergrund an der einen Stelle zu unangenehm, dann könnte ich meinen Fuß immer nochmal anders platzieren. Wenn ich zuerst mit der Ferse lande, dann ist mein Vorfuß ab der

Bodenberührung schon im Fallen und es wäre energieaufwendiger das dann zu stoppen.


- Auf unbekanntem Untergrund & wenn die Sicht schlecht ist...

macht meiner Meinung nach der Vorfußaufsatz mehr Sinn. Der Grund ist der gleiche, wie bei dem unangenehmen Untergrund. Wenn ich zuerst mit dem Vorfuß lande, dann kann ich den Untergrund quasi schonmal abtasten, bevor ich mein gesamtes Körpergewicht auf meinen Fuß stelle. Ist der Untergrund an der einen Stelle, zu unangenehm, dann könnte ich meinen Fuß immer nochmal anders platzieren.


- Bergauf...

kommt es darauf an, wie steil es ist. Je steiler es ist, desto mehr Sinn macht für mich der Vorfußaufsatz. Du solltest jedoch immer darauf achten, dass Du trotzdem Deinen gesamten Fuß kurz absetzt, also auch Deine Ferse immer kurz Bodenkontakt hat, denn dann kann Deine Wade für diesen Moment entspannen und dementsprechend auch Deine Achillessehne.


- Bergab...

kommt es auch wieder darauf an, wie steil es ist. Auch hier macht es für mich mehr Sinn zuerst mit dem Vorfuß aufzukommen, je steiler es wird. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Vorfuß besser bremsen kann.


Alles in allem, kannst nur Du selbst Dir diese Frage beantworten, indem Du es ausprobierst. Wechsle immer mal wieder auf verschiedenen Untergründen zwischen Vorfußaufsatz und Fersenaufsatz. Beobachte auch wie anstrengend es jeweils ist. Was geht Dir leichter von dem Fuß? Welche Bewegung fühlt sich auf welchem Untergrund einfacher, fließender, geschmeidiger an? Welche Bewegung fügt sich, ohne dass Du darüber nachdenken musst, in Deinen Gang ein? Wie entscheidet Dein Körper automatisch, wenn Du ihn einfach mal machen lässt?


2. Wie schaut die Biomechanik dahinter aus?

Die Hebelwirkung spricht für den Fersenaufsatz:

Durch die Form des Fußes und die wirkenden Kräfte wird ein Hebel erzeugt. Bei Bodenkontakt wird der Fuß erstmal durch die Bodenreaktionskraft abgebremst. Die Kraft wirkt von unten gegen die Ferse, ist also nach oben gerichtet. An dem Vorfuß wirkt die Gravitationskraft. Diese Kraft ist nach unten gerichtet. Zusätzlich wirkt die Gewichtskraft des Fußes auch noch nach unten. Dadurch, dass die Kräfte versetzt an dem Fuß wirken, entsteht ein Hebel. Sobald also die Ferse den Boden berührt, erledigen die Gravitationskraft und die Gewichtskraft den Rest, der Vorfuß fällt von alleine zum Boden und bringt dadurch die Fortbewegung ins Rollen. An der gesamten Vorderseite Deines Körpers läuft ein großes Fasziennetz entlang, welches von den Zehen bis zum Scheitel verläuft. Wenn der Vorfuß also Richtung Boden fällt, dann bekommt dieses Fasziennetz Spannung, woraufhin nacheinander Schienbein, Oberschenkel, Becken und Oberkörper wieder über den Fuß gezogen werden. In diesem Ablauf sind viele passive Strukturen beteiligt, das macht den Fersenaufsatz *auf hartem Untergrund* sehr effizient.


Großer Knochen - große Widerstandsfähigkeit - spricht für den Fersenaufsatz:

Alles am Körper hat seinen Sinn. Knochen sind groß, wenn sie viel aushalten können müssen. Knochen sind klein, wenn sie nicht so viel aushalten können müssen.

Alle Landlebewesen werden grob unterteilt in Fersengänger und Ballengänger. Such Dir doch mal ein paar Skelettbilder von Bärenfüßen, Menschenfüßen, Vogelfüßen und Katzenfüßen raus. Du wirst feststellen, dass die Fersengänger eine deutlich ausgeprägte Ferse haben, also einen großen Fersenknochen und die Ferse berührt im Stand den Boden. Die Ballengänger jedoch haben eine ganz kleine Ferse, welche auch im Stand gar nicht den Boden berührt.


Was meiner Meinung nach gegen den Vorfußaufsatz *auf hartem Untergrund* spricht:

Wenn Du zuerst mit dem Vorfuß aufsetzt, dann ist die Bewegung erst einmal nach hinten gerichtet. Dein Fuß setzt vorne auf und die Bewegung geht zurück bis zur Ferse. Dann musst Du mit aktiver Muskelkraft die Richtung wieder ändern und nach vorne richten. Das fühlt sich für mich einfach deutlich aufwendiger an, als mit der Ferse aufzusetzen und der Rest geht wie von selbst.


Warum könnte (barfuß) das Aufsetzen mit der Ferse unangenehm für Dich sein?

1. Deine Gehgeschwindigkeit ist zu hoch

Gehe anfangs erstmal langsamer, taste Dich dann an eine angenehme Geschwindigkeit ran.


2. Dein Fuß setzt aus zu hoher Entfernung auf zum Boden auf

Das geht ein bisschen mit der Gehgeschwindigkeit einher. Hebe Deine Füße nur so hoch über den Boden wie es sein muss. Passe diese Höhe individuell auf den Untergrund an.


3. Der Winkel zwischen Fuß und Boden ist zu groß

Je größer dieser Winkel ist, desto weiter hinten berührt Deine Ferse als erstes den Boden. Taste doch mal Deine Ferse ab. Wo ist viel Fett, welches als Puffer dient und wo ist wenig? Setzte Deinen Fuß am besten so auf, dass Du auf dem dicken Fettpolster Deiner Ferse landest.


4. Du bist zu ungeduldig

Es braucht seine Zeit, bis sich Dein Körper an diese neue Anforderung des barfuß Gehens oder auch an das Gehen in Barfuß-/ Minimalschuhen gewöhnt hat.

Nach und nach wird das Fettpolster an Deiner Ferse dicker. Hab also Geduld mit Deinem Körper und gib ihm die Zeit die er braucht.


3. Warum möchtest Du etwas bewusst verändern?

Hast Du Beschwerden beim Gehen und möchtest deshalb bewusst Dein Gangmuster verändern?

Hast Du gelesen / gehört / gesagt bekommen, dass man barfuß immer über den Vorfuß laufen muss, weil die Ferse nicht dafür gemacht ist?


Schreibe Deine Meinung zu diesem Thema gerne in die Kommentare.



Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Yogisches Mindest

Alles kann, nichts muss Hast Du diesen Satz schon einmal gehört? Gerade im Yoga wird er sehr gerne genutzt. Was heißt das überhaupt...

Anstrengung körperlich - mental

Ich habs letztes Wochenende am eigenen Leib erlebt. 90 Minuten Yin Yoga am Samstag morgen. Yin Yoga ist eine ruhige Yogaform, in der Du...

Comentarios


Kundenfeedback

“Wegen Fuß-Fehlstellungen und dadurch resultierenden Schmerzen, war ich auf der Suche nach einer schonenden und alternativen Behandlung, um einer Fuß OP entgegenzuwirken. Dabei bin ich auf Sophie Baumeister gestoßen. Seit diesem Zeitpunkt besuche ich ihre Fußgymnastik Kurse und bin mehr als begeistert.
In erster Linie hat sie mir mal die Unsicherheit genommen, meine Füße in der Öffentlichkeit zu zeigen, dank ihrer Philosophie: „Niemand muss sich seiner Füße schämen“.
Bei Sophie bekommt man das Gesamt- und Rundum-Wohlfühl-Paket:
Vorbesprechung, individuelle Anpassung der Bedürfnisse, Behandlung, Hausaufgaben, Nachsorge.
Dies betreibt sie mit sehr viel Engagement, Einfühlungsvermögen, fundiertem Wissen und ihrer ruhigen, sympathischen Art.
Probiert ihre zahlreichen Kurse aus. Ich kann sie nur jedem weiterempfehlen !!!"
Heike, GAP
bottom of page